Die AL Zürich fordert nun auch den Zürcher Stadtrat mit einem entsprechenden Vorstoss auf, jährlich an mehreren Samstagen und wechselnd in den verschiedenen Stadtkreisen, SlowUp-Tage einzuführen. Verkehrsbelastete Strassen und Plätze sowie ihre angrenzenden Quartierstrassen sollen für den motorisierten Verkehr an diesen Tagen gesperrt werden, damit der öffentliche Raum der Bevölkerung zum freien Gemeingebrauch zur Verfügung gestellt werden kann.
Im Tagblatt vom 17. März war zu lesen, dass die Stadt bereits diesen Sommer etwas Vergleichbares plant. Mit dem Projekt „Brings uf d’Strass!“ sollen einige ausgewählte, verkehrsarme Quartierstrassen für den motorisierten Verkehr gesperrt und den Anwohnenden zur freien Verfügung gestellt werden. Wir wünschen uns mehr davon und zwar gerade auch auf den verkehrsbelasteten Quartierstrassen.
Die Auswirkungen des Autoverkehrs auf die Umwelt sind nämlich beträchtlich: Vom CO²-Ausstoss über die Auswirkungen auf die Luftqualität, die Lärmbelastung und die Beanspruchung des öffentlichen Raums bis hin zu Unfällen mit Sach-oder Personenschäden. Einzelne Tage ohne Autoverkehr haben zwar insgesamt wenig Einfluss auf die Gesamtmenge des CO²-Ausstosses, aber sie lassen die Menschen unsere Stadt ohne die täglichen Einschränkungen und Gefahren durch den Autoverkehr erleben. Wir opfern dem Auto viel zu grosse Teile des öffentlichen Raums, in denen das Quartierleben stattfinden und Grünraum entstehen könnte.
Autofreie Tage in den Quartieren sollen eine menschen- und umweltfreundliche Stadtentwicklung erlebbar machen. Die Menschen sollen die Möglichkeit haben, ihre Quartiere gefahrlos und ungehindert zu Fuss oder mit dem Velo zu erkunden und zu beleben. Wie sich autofreie Strassen sofort mit Menschen füllen, zeigen beispielsweise die bereits seit Jahren regelmässig stattfindenden SlowUp-Tage, die jeweils an einem Sonntag im September dem rechten Seeufer entlang von Meilen bis Schmerikon stattfinden. Ein einziges grosses, sportliches Volksfest für Klein und Gross auf Rädern.
SlowUps sind Anlässe mit Strahlkraft und Volksfestcharakter. Die Vorteile einer Durchführung an einem Samstag, statt einem Sonntag, liegen auf der Hand. Wenn die Quartierläden, Restaurantbetriebe und Märkte gleichzeitig geöffnet haben und sich Strassenfest beteiligen können. Zusammen leben, zusammen sitzen, zusammen essen und zusammen Sport treiben steht an diesen Tagen im Vordergrund. Die Bevölkerung ist eingeladen zu feiern, vielleicht auch Konzerte zu organisieren. Die Strassen sind frei für Bobbycar-Rennen oder für entspannte Begegnungen. Wir erhoffen uns an diesen Tagen bessere Luft, Volksfeste, Konzerte, Theater, Spiel, Tanz und Bewegung in den Strassen.
Der öffentliche Raum gehört allen Menschen und soll auch allen zur Nutzung zur Verfügung stehen.
(Erstmals veröffentlicht im Forum der Parteien des Tagblatts der Stadt Zürich.)